DOMUM NEWSLETTER 02 | 2025


 

CHATURAJI: 100 NEUE WOHNUNGEN FÜR ZOFINGEN

Siegerprojekt "Chaturaji": Aussenansicht von verkehrsberuhigter Schulhausstrasse aus
Siegerprojekt „Chaturaji“: Aussenansicht von verkehrsberuhigter Schulhausstrasse aus

Zofingen steht vor einem städtebaulichen Meilenstein: Mit der geplanten Überbauung in der Unteren Vorstadt entsteht direkt beim Eingang zur Altstadt ein lebendiges, neues Stadtquartier. Beim Investorenwettbewerb letztes Jahr konnte DOMUM die Stadt Zofingen mit dem attraktivsten Angebot überzeugen und sich gegen andere Bewerber durchsetzen. Knapp 100 moderne Wohnungen, ergänzt durch quartierverträgliche Gewerberäume, Dienstleistungen, einen öffentlichen Park sowie unterirdische Parkplätze, bilden das Herzstück dieses zukunftsweisenden Projekts.

In einem sorgfältig kuratierten Studienauftrag mit fünf eingeladenen Architekturbüros wurde nun das Siegerprojekt «Chaturaji» gekürt. Entwickelt vom Architekturbüro Chebbi Thomet Bucher Architektinnen AG und von den Landschaftsarchitekten der manoa landschaft AG, wurde das Projekt durch die zwölfköpfige Jury einstimmig auserwählt. Der Entwurf interpretiert Elemente der Altstadt neu und setzt auf Nachhaltigkeit sowie eine ausgewogene Architektur, die sowohl ästhetisch als auch funktional überzeugt. Besonders hervorzuheben: Alle Wohnungen sind mehrseitig orientiert und bieten ein harmonisches Zusammenspiel aus Rückzug und Ausblick.


 

WENN ALTE BEKANNTE ZU NACHBARN WERDEN

Agnesa erkannte Sepp sofort, als sie ihn beim Begrüssungsapéro sah. Er war der Schulhauswart in Buchrain, als sie noch dort zur Schule ging. «Klar kannte ich ihn. Es gab ja nur einen Schulhauswart. Für ihn wiederum ist es bei den vielen Schulklassen, die er in seiner Karriere gesehen hat, wohl ein wenig schwieriger, mich wiederzukennen.» Sepp kannte aber Agnesas Vater, der Fussballtrainer war, und als sie mit ihren Eltern zusammen den Apéro bei DOMUM besuchte, staunten sie nicht schlecht, dass sie nun fast Nachbarn sind.

Beide sind stark mit Buchrain verwurzelt und identifizieren sich mit ihrem Heimatdorf. Sepp kennt viele Mietende der DOMUM-Siedlung schon lange vom Dorfleben, von Festen und von der Feuerwehr. «Man spürt die Vertrautheit, wenn ich hier jemanden im Haus treffe. Zum Beispiel wohnt ein Freund von mir auch hier im Haus, den ich bestimmt schon 40 Jahre lang kenne. Wir haben zusammen die Militärkleider abgegeben und waren in der Feuerwehr.»

Auch Agnesa suchte nach ein paar Jahren an einem anderen Wohnort wieder die Familiarität des Ortes, wo sie aufgewachsen ist. «Für mich ist Buchrain Heimat. Ich wollte wieder zurückkommen. Ich habe mich nie wirklich wohlgefühlt, als ich weiter weg wohnte. DOMUM hat mich sehr angesprochen, weil mir die Visualisierungen und das Design der Wohnungen gefielen. Die Siedlung ist zentral und in der Nähe meiner Familie.» Das Wohnkonzept mit einem Siedlungscoach war ihr bereits bekannt, weil ihr Bruder in einer ähnlichen Siedlung mit Gemeinschaftsräumen und Coach lebt. «Es wird die Zukunft sein, denn sonst lebt jeder alleine für sich.» Sepp und Agnesa sind sich einig, dass die Leute manchmal einen Anschub brauchen, um in Kontakt miteinander zu kommen, und dass der Siedlungscoach und die gemeinsamen Veranstaltungen eine Brücke zueinander bieten können. «Ich finde es sehr cool, dass man so die Chance bekommt, andere Leute kennenzulernen. Ich finde es (das Siedlungscoaching, d. Red.) eine mega gute Idee und einfach mal was anderes», meint sie.

Für Sepp und seine Frau bestand die Motivation für den Umzug darin, sich nach dem Auszug der Kinder zu verkleinern. «Wichtig war für mich Morgensonne. So habe ich mir auch die Wohnung ausgesucht, direkt an der Hauptstrasse. Diese stört mich gar nicht. Ganz im Gegenteil, wenn ich irgendwann vielleicht nur noch am Rollator gehen kann und viel zu Hause bin, kann ich wenigstens noch die durchfahrenden Autos zählen», meint er lachend.

«Wir wollten nicht in eine Siedlung, wo wir niemanden kennen und es andauernd Wechsel gibt. Die altersdurchmischte Zusammensetzung der Mieterschaft hier war für uns ein positiver Aspekt. Ich wusste bald, dass mein Kollege auch hier einziehen wird, und dann hörte man nach und nach, dass noch fünf weitere bekannte Paare auch einziehen werden.» Sepp hat keine Bedenken, dass man nun näher beisammen wohnt und alte Bekannte zu Nachbarn geworden sind. «Jeder hat seine Wohnung und seine Privatsphäre. Wenn man bei Aktivitäten mitmachen will, kann man, muss aber nicht. Treffen sollten meiner Meinung nach eher spontan und stimmig sein. Das muss sich einfach so natürlich ergeben, zum Beispiel: ‹Nimmst du noch ein Bier? Ich möchte auch mal deinen Balkon auf dem Dach sehen.›»

Agnesa und Sepp freuen sich auf weitere Begegnungen in der DOMUM-Siedlung, sei es mit altbekannten oder vielleicht bald neuen Freunden.

Text: Regula Haas

 

Sepp und Agnesa

 

 


 

Kolumne

SO WICHTIG: BEGEGNUNGEN AUCH MIT GANZ ANDEREN

Meistens beleben und inspirieren sie uns – Begegnungen mit Anderen. Begegnungen mit anderen Menschen machen den Alltag reicher, bunter, interessanter. Selbst wenn es manchmal auch beschwerliche Begegnungen gibt, auch mal mühsame, anstrengende oder langweilige.

Kein Wunder, dass soziale Beziehungen auch ein wichtiges Thema für die Forschung sind. Zwei spannende Befunde beschäftigen mich da besonders:

  • Die Netzwerkforschung bestätigt, was wir ebenso in unserem privaten Umfeld beobachten können: viele Menschen von uns haben eher nur wenige sehr enge Bezüge. Gerade ältere Menschen konzentrieren sich häufig bewusst auf eine kleinere Zahl enger Beziehungen – es ist ihnen die Qualität wichtiger als die grosse Zahl. Für viele von ihnen hat das mit Einsamkeit gar nichts zu tun. Aber es ist im höheren Alter eine Gefahr, dass die sehr wenigen engen Bezüge noch weniger werden. Soweit zu dem sehr persönlichen Kreis enger Bezüge. Bei ihm ist interessant: hier hat sich über die Jahre gar nicht so sehr viel geändert.
  • Stärker geändert haben sich aber die loseren und alltäglichen Begegnungen im eher öffentlichen Raum: an Orten wie Cafés oder Begegnungsstätten, in Parks, auf dem Marktplatz oder im Schwimmbad. Immer mehr Menschen – so die Forschung besorgt – kämen nur noch mit Menschen zusammen, die ähnliche Berufe, ein vergleichbares Einkommen, denselben Lebensstil und die gleichen Hobbys haben und vielleicht auch dieselbe politische Richtung vertreten. Aus Sicht der Forschung hat das gesellschaftliche Tragweite – hier gehe es um weit mehr als nur um privates Glück. Denn ohne Begegnung entsteht kein Vertrauen mehr in die anderen Menschen – gerade auch in die, die anders sind. Und damit bröckeln die Fundamente des Gemeinwesens.

Die beiden Forschungsbefunde fordern uns zum Handeln auf: Wir müssen Begegnungsorte schaffen, die sehr unterschiedliche Menschen ins Gespräch bringen können – sogenannte inklusive Orte. Weil sich nicht jeder die zunehmend teuren Orte wie Cafés oder Schwimmbäder leisten kann, brauchen wir multifunktionale schöne Orte auch im öffentlichen Raum. Orte mit guter Aufenthaltsqualität, auch Treffpunkte ohne Konsumzwang. Orte, die zu Kontakt einladen, auch ohne Animation oder “Angebote”. Und besonders wertvoll sind Orte für aktives Teilnehmen und Beitragen sowie Einladungen zu Mitgestaltung. Wie gut, wenn auch Wohnkonzepte solche vielfältigen Orte und Anlässe für Begegnungen schaffen. Und sich für unterschiedliche Menschen und für das Quartier öffnen.

Ulrich Otto (Alterns- und Wohnforscher, ageresearch.net)


 

Führungswechsel

WECHSEL IN DER GESCHÄFTSLEITUNG DER WOHNBAUGENOSSENSCHAFT DOMUM

 

Elisabeth Villiger Und Fabian Vatrella
Elisabeth Villiger Und Fabian Vatrella

Nach langjährigem Engagement übergibt Elisabeth Villiger die Leitung der Wohnbaugenossenschaft Domum per 1. Mai 2025 an Fabian Vatrella.  In Zukunft wird sie sich ganz auf den Aufbau der Oase Health Solutions AG konzentrieren, die sie ebenfalls seit Januar 2024 leitet.  Seit der Gründung 2017 war Elisabeth Villiger massgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung des Unternehmens beteiligt Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt eine beeindruckende Bilanz: 8 Eröffnungen, 346 Wohnungen, 10 Spatenstiche und 5 Projekte in Planung/ Realisierung.

Fabian Vatrella, Geschäftsführer der Gineco Generalunternehmung AG, ist ausgebildeter Architekt und verfügt über umfangreiche Managementweiterbildungen. Von 1992 bis 2020 sammelte er umfassende Erfahrungen in verschiedenen General- und Totalunternehmungen, wo er in leitenden Positionen zahlreiche Hochbauprojekte in der gesamten Deutschschweiz verantwortete. Bereits seit 1. Oktober 2020 verstärkt er die Oase Gruppe und die Wohnbaugenossenschaft Domum, indem er die Entwicklung und Realisierung sämtlicher Bauprojekte verantwortet. Durch seine Fachkompetenz, Kundenorientierung und wertebasierte Arbeitsweise wird er auch künftig einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Domum beitragen. Seine Position als Geschäftsführer von Gineco wird er weiterhin beibehalten.