Das Einziehen in ein neues Zuhause ist immer eine spannende, aber auch herausfordernde Phase. Damit die neuen Mietenden in der Mehrgenerationensiedlung von Anfang an gut begleitet werden und sich schnell einleben können, haben wir einen neuen Willkommens-Programm entwickelt. Ziel ist es, den Umzug so angenehm wie möglich zu gestalten, eine erste Verbindung zu den Nachbar*innen herzustellen und den Start in eine aktive Nachbarschaft zu erleichtern.

Das Konzept im Überblick

Rohbaubesichtigung mit Kennenlern-Apéro
Bereits vor dem Einzug laden wir alle neuen Mietenden zu einer Besichtigung ihrer künftigen Wohnung im Rohbau ein. Dies ist nicht nur eine Gelegenheit, das neue Zuhause besser kennenzulernen, sondern auch ein erster Schritt, um einer anfänglichen Anonymität entgegenzuwirken.

Nach der Besichtigung findet ein Kennenlern-Apéro statt, bei dem die neuen Nachbar*innen in entspannter Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen können. Anwesend sind auch DOMUM-Mitarbeitende von den Abteilungen
Immobilien und Siedlungscoaching, die bei Fragen und Anliegen zur Verfügung stehen. So wird bereits frühzeitig eine Basis für den Aufbau von nachbarschaftlichen Beziehungen geschaffen.

Umfrage zur Nachbarschaft
Wie wünschen sich die neuen Mietenden das Zusammenleben? Welche Bedürfnisse und Ideen haben sie? Während und nach des Kennenlern-Apéros gibt es die Möglichkeit, an einer Umfrage zum Thema Nachbarschaft in der Mehrgenerationensiedlung teilzunehmen. Die Ergebnisse fliessen in den Aufbau einer tragfähigen Nachbarschaftsstruktur und Mitwirkungsmöglichkeiten ein.

Anmeldung zum Community-Chat
Kommunikation ist der Schlüssel zu einer aktiven Nachbarschaft. Daher bieten wir den neuen Mietenden schon vor dem Einzug die Option, sich für unseren digitalen Community-Chat anzumelden. Der Chat erleichtert nicht nur den Austausch unter den Mietenden, sondern ermöglicht auch eine direkte Kommunikation mit dem Siedlungscoach.

Informationsmappe

Am Tag der Schlüsselübergabe erhalten die neuen Mietenden eine umfangreiche Informationsmappe. Diese enthält alle relevanten Informationen über die Siedlung, wichtige Kontakte, Tipps zum neuen Wohnort und über das Siedlungscoaching. Die Mappe dient als praktische Orientierungshilfe, damit sich alle schnell zurechtfinden und ihr neues Zuhause in vollen Zügen geniessen können.

Ein aktiver Start: der Willkommensapéro

Beim offiziellen Willkommensapéro, welcher nach dem Einzug stattfindet, treffen sich alle neuen Mietenden erneut, um in einem lockeren Rahmen Kontakte zu vertiefen und sich gegenseitig sowie den Siedlungscoach besser kennenzulernen.

Dieser Apéro bietet nicht nur die Gelegenheit, die Nachbar*innen zu treffen, sondern markiert auch den Übergang von der Einzugsphase in eine aktive, lebendige Gemeinschaft. Hier werden erste gemeinsame Projekte angestossen, Ideen ausgetauscht und die Grundlage für ein harmonisches Miteinander gelegt.

Gemeinsam von Anfang an

Mit diesem neuen Willkommens-Programm setzen wir ein Zeichen für ein starkes Gemeinschaftsgefühl und ein harmonisches Zusammenleben in der Mehrgenerationensiedlung. Wir freuen uns darauf, alle neuen Mietenden herzlich willkommen zu heissen und gemeinsam mit ihnen den Grundstein für eine lebendige Nachbarschaft zu legen.

Am Samstag 18. Januar 2025 hatten wir das Vergnügen, unsere zukünftigen Mieterinnen und Mieter zur Besichtigung des Rohbaus und einem Kennenlern-Apéro einzuladen. Insgesamt folgten 60 Personen der Einladung, um einen ersten Blick auf die 42 Wohnungen zu werfen und gemeinsam auf den bevorstehenden Einzug
anzustossen.

In entspannter Atmosphäre, bei köstlichen Mini-Sandwiches, Schinkengipfeli und einem Glas Wein, bot sich den Gästen die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und einander kennenzulernen. Bemerkenswert ist auch die Vielfalt der Mieterschaft: Die älteste Mieterin ist über 90 Jahre alt, während die jüngste knapp unter 20
Jahre alt ist – ein Altersunterschied von mehr als 70 Jahren.

Regula Haas, die ab April 2025 als Siedlungscoach für DOMUM Buchrain tätig sein wird, stellte sich ebenfalls vor und nutzte die Gelegenheit, um mit einer Umfrage direkt auf die Wünsche und Bedürfnisse der neuen Gemeinschaft einzugehen.

Er ist seit über 20 Jahren so etwas wie die wissenschaftliche Bibel des Alterswohnens. Der Age Report. Seine neue Ausgabe 2024 hat zwei Dinge erneut bekräftigt:

1. Ja, auch bei uns werden die Menschen immer älter, fühlen sich länger gesund, sind länger aktiv. Ganz viele Ältere können so ihren grössten Wunsch länger leben: selbstbestimmt und aktiv am Leben teilzuhaben.
2. Ja, die meisten Menschen wollen wohnen bleiben wie gewohnt.

Ist also alles auf bestem Wege? Für eine mehrheitliche Gruppe durchaus. Oft aber enthüllt gerade die Gegenprobe – die nach den ganz schön grossen Minderheiten – ebenso Wichtiges. Also: Gegenprobe zum aktiven Alter. Vor lauter Babyboomern und Best-Agern, je mehr die fitte Alten-Gruppe das Bild dominiert, desto mehr kann das unter Druck setzen: Warum genügst Du diesem “neuen Normal” nicht?

Mein Credo: Lasst uns differenziert genug hinschauen und Teilhabe-Chancen weit öffnen – eben nicht nur für die fitten, die bestens ausgebildeten, sportlichen, die vom Leben auch im Alter reich beschenkten. Die Herausforderung dabei: lasst sie uns nicht betulich zu “Fragilen” oder “ganz Alten” machen!

Und Gegenprobe zur Wohnzufriedenheit: Sie ist selbst dort hoch, wo der Wohnstandard schlecht ist, wo Barrieren Sorgen machen. Wo es lärmt, die Arztpraxis oder Läden weit weg sind oder andere “objektive” Merkmale problematisch erscheinen. Hoch ist eben die subjektive, die “gefühlte Wohnzufriedenheit” der meisten Menschen.

Mein Credo: das darf nicht zufriedenstellen. Wir müssen mehr dafür tun, dass hindernisfreie Wohnungen nicht weiterhin ein seltener Luxus sind – gerade im älteren Wohnbestand sieht es hier viel zu oft schlecht aus. Und in den Einfamilienhäusern oft nochmal problematischer (hier sogar bei den neu gebauten). Die Stadtplanung muss alternsgerechter werden – und zwar überall. Und das Umziehen – und zwar bezahlbar und ganz in der Nähe – müsste viel einfacher werden.

Wunderbar, die positiven Nachrichten! Aber lasst sie uns als weiteren Ansporn nehmen!

Ulrich Otto (Alterns- und Wohnforscher, ageresearch.net)